Aufbau einer Schulpartnerschaft mit WinNova in Pori, Finnland

Heinrich Kleyer goes WinNova

Für den Aufbau einer internationalen Partnerschaft mit dem Ausbildungszentrum WinNova in Finnland erhält die Heinrich-Kleyer-Schule im Schuljahr 2017/2018 finanzielle und organisatorische Unterstützung der Europäischen Union im Rahmen des Erasmus+-Programms.

Neun Kolleginnen und Kollegen besuchen so die finnische Partnerschule in Pori. Das Lehrerteam setzt sich zunächst aus den Bereichen Industrie- und Zerspanungsmechanik, Mechatronik, Fachschule für Technik, Berufsfachschule und Kraftfahrzeugmechatronik zusammen. Koordiniert und begleitet werden die Besuche von Johannes Steinl auf deutscher und Kaisa Leivo-Jokimäki auf finnischer Seite.

Ziel des Projektes ist es, eine mehrjährige Partnerschaft zwischen der Heinrich-Kleyer-Schule und WinNova zu etablieren, um Auszubildenden und Schülerinnen Auslandsaufenthalte in Form von Praktika und Begegnungen zu ermöglichen und ihnen den Einstieg in die internationalisierte Arbeitswelt zu erleichtern.

In zwei Phasen, im September 2017 und Februar 2018, entsendet die Heinrich-Kleyer-Schule entsprechende Kollegen und Kolleginnen nach Finnland.

Im Rahmen des Projekts besuchten vom 10. bis zum 17. September die Kolleginnen Ralf Lengler (Mechatronik), Susanne Eißler (Industrie- und Zerspanungsmechanik) Matthias Winker (Fachschule für Technik) und Johannes Steinl (Projektkoordination) die Partnerschule in Pori.

Das vielseitige Programm, das im Vorfeld abgestimmt wurde, umfasste umfangreiche Führungen durch die Standorte der Schule in Pori und Rauma, Unterrichtsbesuche in den beruflichen Schwerpunkten der Teilnehmenden, Betriebsbesichtigungen, strategische Besprechungen und Evaluationsgespräche sowie kulturelle Aktivitäten.

Nach einem herzlichen Empfang durch Kaisa Leivo-Jokimäki am Anreisetag empfingen die Leiterin für internationale Angelegenheiten Tiina Kallio sowie die Abteilungsleiterin für Metall und Elektrotechnik Heli Valkeapää die Gruppe am Montag zu einem ersten Austausch über die beiden Schulen. In einer Führung über das weitläufige Gelände lernte die Gruppe nicht nur die Struktur der Schule, die unterschiedlichen Fachbereiche und Abteilungen sowie die Ausstattung der Schule kennen, sondern knüpfte auch erste Kontakte mit finnischen Kollegen und Kolleginnen. Diese wurden in den folgenden Tagen im Laufe der Hospitationen im Fachunterricht Mechatronik und Industriemechanik wie auch im allgemeinbildenden Bereich intensiviert.

Gleich am Spätnachmittag des ersten Tages lud Kaisa Leivo-Jokimäki die Kollegen zu einer Wanderung in den Marschen und Dünen an der finnischen Küste ein, bei der man einen Eindruck der skandinavischen Natur bekam und potentielle Aktivitäten für Schülergruppen sondierte.

Firmenbesuche fanden in den Folgetagen bei Purso Tools, dem Weltmarktführer für die Herstellung von Nockenwellen, Tamminiitty-metal-partner einem Fachbetrieb für Metallverarbeitung und R-Sarkon einem Produzenten für Kleinteile statt. In anschließenden Gesprächsrunden bekundeten die Firmen bereits ihr Interesse deutsche Auszubildende aufzunehmen.

Am Mittwoch gewannen die KollegInnen einen Eindruck von der Ausbildung im Klassenverband im Bereich der Industriemechanik an einem weiteren Standort der Schule in der Küstenstadt Rauma. Abends genoss man bei einem Besuch des lokalen Eishockeyerstligisten Ässät in der Isomäki Areena und deren 6:2 Heimsieg die finnische Gastfreundlichkeit.

Donnerstags fanden weitere Hospitationen in Kleingruppen sowie eine strategische Besprechung statt, bevor Heli und ihr Kollege und Ehemann Vessa in einer weiteren Betriebsbesichtigung den finnischen Cloudanbieter Ficolo und dessen Zentrale in einem ehemaligen unterirdischen Militärgelände vorstellten. Der Abend stand zur freien Verfügung und ermöglichte es den KollegInnen die Abschlussbesprechung am Freitag vorzubereiten.

Am Freitagmorgen holte Tiina, die Leiterin für den Bereich internationale Angelegenheiten die Gruppe vor dem Hotel ab und führte sie zunächst durch die Abteilungen des Service- und Gesundheitssektors der Schule, der noch einmal den Umfang der angebotenen Ausbildungsgänge des Partners WinNova präsentierte. In dem anschließenden Abschlussgespräch wurden beiderseits Erfahrungen des Besuchs ausgetauscht, der Besuch der nächsten Gruppe vorbereitet und bereits erste Überlegungen zu einer weiteren Zusammenarbeit angestellt. So wird beispielsweise eine finnische Gruppe die Heinrich-Kleyer-Schule noch im Frühjahr des Schuljahrs 2017-2018 besuchen. Einstimmig verabredete man, dass eine Partnerschaft im Rahmen einer mehrjährigen Kooperation ein wesentliches Anliegen beider Schulen sei und man gemeinsam Schülerinnen sowie Auszubildenden eine internationale Perspektive bieten werde.

Abgerundet wurde das umfangreiche Programm dann mit einem Besuch in der Forstwirtschaftsabteilung der Schule, bei dem man nicht nur Gerätschaften und Fahrzeuge der Schule für den Fortbetrieb kennenlernen durfte, sondern auch die eigenen Fähigkeiten in diesem Bereich beim maschinellen Fällen eines Baumes am Simulator testen durfte. Schließlich traf man sich zum Ausklang der intensiven gemeinsamen Zeit zum Entspannen in der schuleigenen Rauchsauna, die in der Nähe des Fortbetriebs an einem See inmitten der finnischen Natur liegt. Nach einer Wanderung durch den Wald wurde der Grill angeworfen, gemeinsam gegessen und schließlich traditionell sauniert. Abkühlung gab es dann im fünfzehn Grad warmen See, sodass die Heimreise am Samstag über Helsinki erfrischt angetreten werden konnte.

Den Kolleginnen und Kollegen der zweiten Gruppe, die im Februar 2018 WinNova besuchen werden, wünschen wir daher schon einmal viel Vorfreude auf die spannende und erfahrungsreiche Zeit.

Kiitos ja ystävällisin terveisin

Susanne Eißler, Matthias Winker, Ralf Lengler und Johannes Steinl — September 2017